04.02.2020

uwe szymborski: keine helden

mark lebt als jugendlicher ende der 1980er jahre in leipzig. in der schule läuft es gut für ihn, auch wenn ihn manchmal die verpflichtungen der sozialistischen jugendorganisationen nerven. mark spürt aber auch, dass er sich für jungs interessiert und er verliebt sich in pascal, der sich als stricher bei westtouristen geld verdient: eine schwierige und einseitige liebe.  später entwickelt sich etwas zwischen ihm und uwe, dem sohn eines parteibonzen und grossen sportlers in seiner klasse, dem er nachhilfe in mathematik gibt. nach dem fall der mauer erkunden die beiden die szene in westberlin. während die ddr geschichte wird, führen die beiden eine nicht ganz einfache, ungleichgewichtige beziehung.
diese autobiografische geschichte wirft mehr ein licht auf das comming-out der jugendlichen als auf die verhältnisse in den späten jahre der ddr. der manchmal sich ziemlich an der oberfläche bewegende – ab und zu auch eher leicht pornografische – text ist leicht zu lesen und lässt mehr fragen offen, als er beantwortet. ein unterhaltsames, kurzweiliges buch, das aber die chance der auseinandersetzung mit der komplizierten situation von homosexualität im real existierenden sozialismus ziemlich verpasst, diesen anspruch offensichtlich aber auch nicht hat.

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