sie sind adelig und grossgrundbesitzer,
aber das 20. jahrhundert bringt viele veränderungen und damit auch
den untergang der alten werte. ernst august, der patriarch, ist der
letzte seiner art. die für ihn wichtige männliche erbfolge erleidet
durch den tod zweier söhne im zweiten weltkrieg eine empfindliche
einbusse. die hälfte seiner güter geht an stefanie, seine tochter,
die auf ihren wirklich geliebten mann verzichtet und nach dem willen
der familie standesgemäss heiratet. die eher unglückliche
bewirtschaftung der güter trägt zu deren niedergang ebenso bei wie
der zerfall der familienstrukturen. die meisten der nächsten
generation verabschieden sich endgültig aus den althergebrachten
traditionen und zwängen und beginnen ihr eigenes, selbstbestimmtes
leben zu führen.
das buch gibt einen kritischen
rückblick auf die damaligen verhältnisse und die entwicklungen bis
heute. mit der grosseltern- und elterngeneration verschwinden nicht
nur regeln und gewohnheiten, sondern auch der besitz und das vermögen
werden weniger. die jungen tragen noch die namen und titel, mit denen
sie sehr unterschiedlich umgehen. das ignorieren der veränderungen
treibt die alten in eine von ihnen unverstandene isolation. die
autorin – selbst nachfahrin einer solchen familie – schafft mit
ihrem analytisch beobachtenden rückblick einen einzigartigen
einblick in verhältnisse, die die meisten nur vom hörensagen
kennen.
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