19.02.2020

max annas: finsterwalde

deutschland in vielleicht nicht allzu ferner zukunft: der osten ist immer mehr entvölkert, einzelne städte werden ganz geräumt und zu lagern umfunktioniert. menschen mit migrationshintergrund werden aus ihren wohnungen geholt und – nach ethnischen kriterien sortiert – dort untergebracht, wo sie warten, bis ein anderes land sie aufnimmt. finsterwalde ist das lager, in das die schwarzen eingewiesen werden. darunter auch marie mit ihren kindern, die bisher als aerztin in berlin gearbeitet hat. als sie erfährt, dass noch drei kleine kinder in berlin zurückgeblieben sein sollen, beschliesst sie, diese zu retten.
eine apokalyptische geschichte, die einen das fürchten lernen kann. ein totalitäres system beginnt mit ethnischer säuberung. menschen verlieren alles und werden wertlos. staatliche gewalt wird legitimiert und nichts ist mehr sicher. während die hintergründe und umstände durch ihre beschreibung ein plastisches, wirklichkeitsnahes und sehr unheimliches bild abgeben, ist die handlung selbst etwas dünn und konstruiert. trotz der «harten kost» als denkanstoss und warnung lesenswert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen