14.08.2020

christoph poschenrieder: das sandkorn

ein mann streut kleine portionen sand auf die strassen in berlin. dieses an sich harmlose verhalten ist während der kriegszeit verdächtig. so beginnt eine polizeiliche untersuchung und jacob tolmeyn wird einem kommissar vorgeführt, der ihn bald eines mordes verdächtigt. eigentlich lebt jacob aber in rom und arbeitet am königlich preussisch historischen institut, für das er in süditalien alte ruinen ausmisst und fotografiert. begleitet wird er von seinem assistenten beat und von letizia, die ihm die italienischen behörden als eine art ueberwachungsperson zur seite gestellt haben. letizia verfolgt aber ganz andere ziele. auf der gemeinsamen exkursion entwickelt sich eine komplizierte beziehungsgeschichte zwischen der frau und den zwei männern.
kaum beginnt man zu lesen, ist man schon tief in die stimmung des beginnenden 20. jahrhunderts eingetaucht. ein von regeln, autoritäten und tabus bestimmter alltag leitet das verhalten der menschen. wunderbar treffend und leicht beschreibt der autor die eifersüchte, animositäten und sehnsüchte der drei. jedes der im verlauf der geschichte auftauchende rätselhafte ereignis findet bis zum schluss seine auflösung.

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