malek, ein junger palästinenser, hat
die besondere fähigkeit, allein durch seine anwesenheit, menschen,
die sich hassen, dazu zu bringen, sich gegenseitig in die augen zu
sehen und in friedlicher absicht aufeinander zuzugehen. irgendwie ist
es den israelischen sicherheitskräften unheimlich, sie wähnen einen
verdeckten terroristen und bringen ihn ins gefängnis. aber für die
menschen, denen er begegnet, ist er ein engel. so wird er zu einem
mythos: der kampf um seine befreiung beginnt. die journalistin layla,
selbst palästinenserin, will die wahrheit finden und schreibt eine
reportage über diesen engel. gleichzeitig verliebt sie sich in einen
israeli. da dies eigentlich nicht geht, kämpft sie lange gegen ihre
gefühle.
es ist wie eine art märchenbuch mit
wundern und nicht erklärbaren erscheinungen. weniger märchenhaft
ist die schonungslose schilderung des wahnsinns des israelischen
alltags und der jüdisch-palästinensischen konflikte. zwischen
wunderbaren sonnenuntergängen am meer und bombenanschlägen leben
die menschen in permanenter spannung und unsicherheit. die autorin
entwickelt in diesem umfeld eine geschichte, die etwas unwirkliches,
aber auch etwas schönes und versöhnliches hat. der eigenartige aber
gelungene roman hat eine tiefe friedensbotschaft.
30.08.2020
joana osman: am boden des himmels
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