30.08.2020

joana osman: am boden des himmels

malek, ein junger palästinenser, hat die besondere fähigkeit, allein durch seine anwesenheit, menschen, die sich hassen, dazu zu bringen, sich gegenseitig in die augen zu sehen und in friedlicher absicht aufeinander zuzugehen. irgendwie ist es den israelischen sicherheitskräften unheimlich, sie wähnen einen verdeckten terroristen und bringen ihn ins gefängnis. aber für die menschen, denen er begegnet, ist er ein engel. so wird er zu einem mythos: der kampf um seine befreiung beginnt. die journalistin layla, selbst palästinenserin, will die wahrheit finden und schreibt eine reportage über diesen engel. gleichzeitig verliebt sie sich in einen israeli. da dies eigentlich nicht geht, kämpft sie lange gegen ihre gefühle.
es ist wie eine art märchenbuch mit wundern und nicht erklärbaren erscheinungen. weniger märchenhaft ist die schonungslose schilderung des wahnsinns des israelischen alltags und der jüdisch-palästinensischen konflikte. zwischen wunderbaren sonnenuntergängen am meer und bomben­anschlägen leben die menschen in permanenter spannung und unsicherheit. die autorin entwickelt in diesem umfeld eine geschichte, die etwas unwirkliches, aber auch etwas schönes und versöhnliches hat. der eigenartige aber gelungene roman hat eine tiefe friedensbotschaft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen