auf dem hof seiner familie in der
auvergne lebt paul, mitte vierzig, zusammen mit seinen beiden onkeln,
die jungesellen geblieben sind. so will paul nicht enden und gibt
eine annoce auf. im norden frankreichs an der belgischen grenze lebt
annette mit ihrem 11-jährigen sohn eric. gerade hat sie die ehe zum
vater ihres sohnes, einem gewalttätigen alkoholiker beendet. sie
antwortet auf pauls annonce und die beiden treffen sich ein erstes
mal. nach einem zweiten treffen entscheidet sich annette, mit ihrem
sohn zu paul zu ziehen und mit ihm ein neues leben zu beginnen. der
empfang durch die anderen hofbewohner bleibt trotz der vielen
bemühungen pauls frostig. die beiden alten und auch nicole, pauls
schwester, die ihm bisher den haushalt besorgt hat, lassen sie
spüren, wie wenig willkommen sie hier ist.
in einer subtilen und einfühlsamen
sprache, die vieles nur andeutet, anderes aber sehr klar benennt,
schreibt die autorin diese verwegene geschichte eines paares, das
sich unter schwierigen umständen erst wirklich finden muss. das
fehlen einer chronologischen erzählweise hat mich im ersten moment
etwas irritiert, sich später aber als besonders schöne art die
geschichte zu erzählen erwiesen. das offene ende lässt alles
möglich bleiben.
29.06.2021
marie-hélène lafon: die annonce
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