das kleine mädchen, das alleine
zwischen den leuten auf dem markt unterwegs ist, wird zunächst nicht
beachtet. man gibt dem kind zu essen und zu trinken. von der sprache
versteht es nichts, aber als das wort polizei fällt, beginnt es zu
schreien und ergreift die flucht. später trifft es auf zwei jungen,
die ebenso mittellos auf der strasse leben und schliesst sich ihnen
an. gemeinsam versuchen sie zu überleben. als das mädchen erkrankt, wird es von
einer älteren dame in ihr haus aufgenommen, gesundgepflegt und in der folge auch opfer ihrer machtausübung. eine gewalttätige befreiung
aus dieser situation lässt die geschichte eskalieren und findet ein
offenes – kein glückliches – ende.
ein buch, das all den kindern ein
denkmal setzt, die unbegleitet auf der flucht in einem ihnen fremden
land ankommen, wo niemand auf sie wartet. meisterhaft beschreibt der
autor in einer klaren sprache nicht nur die kraft und den
ueberlebenswillen der kinder, sondern auch die ambivalenz unserer
gesellschaft zwischen mitleid, hilfe und macht. die stärke dieses
textes ist dessen konzentriertheit und beschränkung aufs
wesentliche. damit wird er so eindringlich.
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