17.09.2021

tomás gonzález: das spröde licht

david und sara sind mit ihren drei söhnen eine glückliche familie. als der älteste sohn jacobo bei einem verkehrsunfall schwer verletzt wird, ist nichts mehr wie vorher. von der brustwirbelsäule an abwärts ist er gelähmt. wegen seiner unerträglichen schmerzen, die es zu lindern nicht gelingt, entscheidet er sich seinem leben ein ende zu setzen. dafür muss er von new york nach oregon reisen. sein bruder begleitet ihn. in der letzten nacht vor seinem tod ist die familie zuhause versammelt und ist hin und her gerissen zwischen seinem entscheid und der hoffnung, er würde es doch nicht tun. dies alles erzählt david jahre später, als er wieder in seiner heimat kolumbien lebt, aus seiner erinnerung.
der geplante abschied löst andere emotionen aus als ein natürlicher tod. alle sind – auch wenn sie einander beistehen – letztlich allein mit ihren eigenen gefühlen. in einer klaren und unsentimentalen sprache erfahren wir von hoffnung und verzweiflung dieser menschen. das buch ist ein ganz spezieller beitrag zur diskussion um die sterbehilfe, weil es vor allem die angehörigen, die betroffenen familienmitglieder, ins zentrum stellt. es wird noch lange in mir nachhallen.

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