nach dem tod ihres vaters steht
madeleine péricourt plötzlich alleine an der spitze der privatbank,
von deren tätigkeit sie nichts versteht. der langjährige prokurist
und vertraute mitarbeiter ihres vaters führt die geschäfte so, dass
sie ihr vermögen weitgehend verliert und er in den besitz des
bankhauses kommt. madeleine, die nun mit ihrem sohn beinahe verarmt
und in den stand des kleinbürgertums absteigt, lässt sich dies aber
nicht gefallen und plant einen rachefeldzug, der ein beachtliches
ausmass annimmt. mit wenig legalen mitteln und unzimperlich holt sie
sich – vor allem auch im interesse ihres sohnes – zurück, was
ihr einst gehörte.
die menschen in diesem fulminanten
roman schenken sich nichts, da geht es – zeitweise auch
handgreiflich und brutal – wirklich zur sache: mit hinterlist und
gewalt verfolgen alle ihre eigenen interessen. parallel dazu bilden
emotionale und sensible momente ein gegengewicht. das
gesellschaftliche umfeld in der zeit kurz vor dem zweiten weltkrieg,
in der die rolle der frau noch eine ganz andere war, bildet die
kulisse zu dieser etwas abgründigen geschichte, die manchmal auch
ein wenig dick aufgetragen daherkommt. spannend und virtuos
geschrieben hält einen das buch bis zur letzten seite im bann.
25.09.2021
pierre lemaitre: die farben des feuers
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