25.10.2021

ta-nehisi coates: der wasserträger

hiram walker ist ein versklavter junger mann mit ganz besonderen begabungen. sein vater ist der weisse besitzer einer langsam untergehenden tabakplantage in virginia, seine mutter hat er nicht gekannt, sie wurde als sklavin weiterverkauft. die wirtschaftlich schwierigen zeiten bekommen vor allem auch die rechtlosen menschen, die besitz der gutsherren sind, zu spüren. hiram ist auf der suche nach seinen verlorenen erinnerungen und flüchtet mithilfe eines netzwerkes, das sklaven zur flucht verhilft, in die nordstaaten, wo er zum ersten mal seinesgleichen als freie menschen sieht. aber nicht nur das heimweh treibt ihn zurück, sondern auch die liebe zu sophia, einer frau, die im süden zurückgeblieben ist. die ganze handlung bildet den vordergrund zur geschichte des langen freiheitskampfes in den südstaaten amerikas.
eine unvorstellbare sozialgeschichte tut sich beim lesen auf. mit einer ausgesprochenen differenziertheit integriert der autor all die ungerechtigkeiten der damaligen verhältnisse. mit kraftvollen bildern und teilweise spannenden handlungsverläufen weiss er sicher viele lesende zu fesseln. die mystischen passagen waren für mich etwas schwer verständlich, liessen sich aber ins gesamtwerk einordnen. ein informativer roman über die damaligen verhältnisse in den südstaaten, der auch eine art geschichtsbuch sein kann. sprachlich meint man das amerikanische englisch in der deutschen uebersetzung zu spüren.

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