der in einfachen verhältnissen
aufgewachsene victor kommt aus der provinz zum studium nach paris.
seine mitstudenten und mitstudentinnen stammen alle aus
einflussreichen und begüterten familien. er ist ein aussenseiter,
fühlt sich alleine und nicht wahrgenommen. nur mit mathieu, der in
einer anderen klasse ist und auch von auswärts kommt, raucht und
redet er hin und wieder in den pausen. als mathieu sich das leben
nimmt, gilt victor plötzlich als dessen einziger freund und gerät
ins zentrum des interesses der anderen. der vater des toten sucht das
gespräch mit victor, um mehr über seinen sohn zu erfahren. zwischen
den beiden entwickelt sich eine art vater-sohn-beziehung.
dieser
subtil geschriebene roman gibt einen einblick in die verhältnisse
einer französischen eliteschule und zeigt, wie schwierig der soziale
aufstieg für junge menschen ist, die nicht bereits ein
entsprechendes elternhaus haben. der offizielle umgang mit dem suizid
durch die lehrerinnen und lehrer kontrastiert stark mit den gefühlen
und emotionen victors und der hilflosen trauer des vaters von
mathieu. trotz der ganzen tragik eine schöne und stille geschichte,
die sich einer speziellen realität stellt und wunderbar zu lesen
ist.
03.11.2021
jean-philippe blondel: ein winter in paris
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