im
14. jahrhundert betrachten die verschiedenen herrscher auf dem balkan
das osmanische reich bereits als eine bedrohung. die kunde vom plan
eines brückenbaus über einen grenzfluss weckt nicht nur aengste vor
den türken. auch sind viele der ueberzeugung, dem wasser so etwas
nicht antun zu dürfen, weil sonst die bösen wassergeister dieses
bauwerk wieder zum einsturz bringen könnten. doch der meister
und seine arbeiter beginnen unverzagt mit der arbeit. geschickt
nutzen sie den winterlichen,
niedrigen wasserstand um die pfeiler zu setzen und spannen danach die
bögen darüber. die bewohner der gegend verfolgen den bau kritisch,
die fährleute fürchten die konkurrenz und immer wieder gibt es
nächtliche sabotageakte. nach der fertigstellung will vorerst
niemand darüber gehen. bald aber setzt zunächst zögerlich der
verkehr ein.
von
einem mönch erzählt, der als chronist agiert, wird man in eine von
mythen und aberglauben geprägte gesellschaft entführt, die
jeder veränderung, jedem
aufbruch kritisch
begegnet.
detailliert und präzis berichtet
er über diese längst
vergangene welt, die zwischen technischem
fortschritt und
abergläubischer rückständigkeit steht. die damaligen
machtansprüche
einzelner herrscher und die
drohenden religiösen
einflüsse
betrachtend, lassen
diese geschichte als parabel auf die heutige zeit verstehen.
25.11.2021
ismail kadare: die brücke mit den drei bögen
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