15.11.2021

ocean vuong: auf erden sind wir kurz grandios

als zweijähriger kommt der autor mit seiner mutter und seiner grossmutter aus vietnam in die usa. die beiden frauen haben den vietnamkrieg erlebt. er, der sohn einer vietnamesin und eines amerikanischen soldaten, wird als kind wegen seines aussehens diskriminiert. das leben mit seiner von den kriegserlebnissen geprägten und geschundenen familie ist nicht einfach, aber eine innige liebe verbindet mutter und sohn. als er sich als jugendlicher in trevor verliebt, verändert sich vieles in seinem leben. die liebe der beiden jungen ist heftig, wild und versteckt. mit dem frühen tod trevors findet sie ein tragisches ende. ocean vuong steht zwischen zwei kulturen und muss sich entscheiden, wohin er gehört.
das buch ist angelegt als brief an seine mutter, im wissen darum, dass sie ihn nie lesen wird können: seine mutter ist analphabetin. mit seinem pendeln zwischen prosa und kurzen eher lyrischen einlagen vermittelt der autor ein eindrückliches bild dieser in amerika gestrandeten menschen. auch zeichnet er ein bild vom umgang der amerikanischen gesellschaft mit dem verlorenen krieg und seinen demografischen nachwirkungen. so vielschichtig und kompliziert diese autobiografische geschichte ist, so klar und einfach wird sie erzählt.

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