während des kaukasuskrieges im 19.
jahrhundert muss der einflussreiche herrscher schamil seinen ältesten
sohn jamalludin als pfand für die friedensverhandlungen dem zaren
ausliefern. als neunjähriger kommt er also nach st. petersburg und
wird in der feudalgesellschaft des alten russlands gross. seine
herkunft und familie geraten für ihn immer mehr in vergessenheit. er
findet freude am leben und den möglichkeiten in russland, was ihn
aber seiner herkunft entfremdet. die karriere in der armee des zaren
führt ihn letztlich wieder zurück in die alte, von russland
beanspruchte heimat. seine familie hat sich verändert, er findet
sich nur schlecht wieder ein und die frage, welches leben er führen
will und wem seine loyalität gehört, belastet ihn immer mehr, aber
er findet keine antwort.
diese lebensgeschichte eines jungen
mannes ist gleichzeitig auch etwas geschichtsunterricht und lässt
uns die heutigen konflikte im kaukasus besser verstehen. eindrücklich
ist die schilderung, wie die menschen in den herrschaftsverhältnissen
gefangen sind und wie sehr sich das gesellschaftliche leben russlands
von dem von ihm beanspruchten gebieten in dagestan und tschetschenien
unterscheidet. faszinierend ist auch die beschreibung der rolle der
frau, die sich in diesen beiden so verschiedenen kulturen kaum
unterscheidet. diese stimmige geschichte hat manchmal etwas
unmittelbare brüche, bleibt aber bis zum schluss spannend und
bereichernd.
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