19.05.2022

peter weibel: schneewand

drei menschen werden in einer berghütte von einem schneesturm überrascht. alles ist weiss und nebel zieht auf. bleiben oder den abstieg wagen? diese frage stellt sich ihnen. sie machen sich auf, verlieren die orientierung, treffen aber unterwegs auf einen schutzcontainer, in den sie sich flüchten können. sie versprechen sich gegenseitig zusammen zu bleiben, keine einzelaktionen zu machen. der raum ist nicht beheizbar und ihre nahrungsvorräte reichen nur für wenige tage. täglich wird es schwieriger zu überleben, trotz hunger und kälte geben sie die hoffnung auf eine rettung nicht auf. aufs existenzielle reduziert bleiben sie einander solidarisch verbunden.
auch wenn die drei zeitweise beinahe übermenschlich erscheinen, bleibt die erzählung realistisch und weiss mit ihrer klaren und nüchternen sprache die gefühle einer solchen extremsituation zu skizzieren. mit den wiederkehrenden perspektivenwechseln fügt sich der text zu einem komplexen und umfassenden bericht, den zu lesen eine ganz spezielle faszination auslöst.

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