ludwig wächst in den 1920er-jahren mit
seinen geschwistern in einer traditionellen jüdischen familie auf
dem land auf. er ist ein guter schüler, besucht das gymnasium und
spielt als stürmer in der heimischen fussballmanschaft. als sein
vater schwer erkrankt, muss er die schule verlassen um eine lehre als
kaufmann zu beginnen. er ist zwischen seinen eigenen ambitionen und
den erwartungen seiner familie hin- und hergerissen. der patron
seines lehrbetriebes würde ihn gerne als mitarbeiter behalten, doch
er fühlt sich seiner familie verpflichtet, kehrt zurück und hilft
im familieneigenen betrieb. der aufstieg der nationalsozialisten
macht dem friedlichen zusammenleben von christen und juden ein ende.
dem so heimatverbundenen ludwig bleibt letztlich nur die flucht mit
seinem bruder zu einem onkel in die schweiz. später treffen sich
verwandte und freunde in israel wieder, viele sind aber auch in
deutschland geblieben und umgekommen.
der roman bietet einen eindrücklichen
einblick auf das leben in der zwischenkriegszeit in deutschland mit
den politischen verwerfungen der weimarer republik, der inflation und
der grossen arbeitslosigkeit. bewegend wird das zerbrechen von
freundschaften und sicherheiten beschrieben. auch wenn ludwig als
genie und alleskönner daherkommt, was manchmal eher etwas
unwahrscheinlich wirkt, bleibt er sympathisch und liebenswert. die
figuren sind lebensnah beschrieben, was dem roman eine besondere
lebendigkeit verleiht. nicht nur spannend, sondern trotz allem
streckenweise auch vergnüglich zu lesen.
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