21.04.2023

jon fosse: der andere name

asle ist ein maler, der verwitwet alleine in einem dorf in norwegen lebt. der nachbar åsleik und der galerist beyer sind seine einzigen näheren bezugspersonen. er ist damit beschäftigt, seine malerei immer weiter zu entwickeln, er malt zunehmend abstrakt und beschäftigt sich mir der wirkung des lichts. eines abends, unterwegs zu seinem galeristen, trifft er auf einen im schnee liegenden betrunkenen mann. er bringt ihn zum arzt, der ihn ins spital einweist. plötzlich fühlt sich asle verantwortlich und kümmert sich während dessen spitalaufenthalt um den hund des betrunkenen.
ein sehr philosophisches werk ohne wirklich grosse handlung. das aufeinandertreffen mit einem menschen, der zudem auch den gleichen namen und den gleichen beruf hat, aber ein so viel schlechteres leben führt, löst beim hauptprotagonisten gedanken über sein eigenes leben aus. er setzt sich mit vielem auseinander, das bisher wie selbstverständlich war und stellt es in frage. ohne abgeschlossene sätze leitet der text in einem nicht versiegenden fluss durch die geschichte. das übt eine eigenartig faszinierende stimmung aus, hält trotz oder vielleicht wegen der vielen sich wiederholenden beschreibungen eine unerklärliche spannung, bleibt aber bis zum schluss ein schwieriges buch, das eine eher traurige stimmung in sich trägt.

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