während seinen wanderungen in der natur
denkt dafer über sein leben nach. er musste aus dem irak flüchten,
weil eines seiner theaterstücke dem regime sadam husseins missfiel.
nun lebt er in der schweiz, hat eine eigene wohnung und eine
befristete aufenthaltsgenehmigung. in seiner heimat hat er ein
studium abgeschlossen, hier arbeitet er als tellerwäscher in einem
restaurant. in seinen gedanken lässt er die flucht und das leben in
den asylunterkünften revue passieren, denkt zurück an seine familie
und macht sich gedanken um seine zukunft. das wandern in der natur
gibt ihm etwas von der ruhe zurück, die er verloren zu haben glaubt.
in einer ruhigen sprache, mit genauen
beobachtungen und wertfrei vermittelt der autor die gedanken und
betrachtungen von dafer. damit ermöglicht er einen berührenden
einblick in das leben eines menschen, der unter lebensgefahr seine
heimat verlassen und nach der gefährlichen flucht schliesslich den
prozess des schweizerischen asylwesens durchlaufen musste. das buch,
das sich mit seinen feinfühligen, differenzierten beschreibungen
weit entfernt von autobiografischer betroffenheitsliteratur befindet,
ist ein wichtiger beitrag zur zu oft einseitig geführten
flüchtlingdebatte.
04.04.2023
usama al shahmani:
der vogel zweifelt nicht am ort, zu dem er fliegt
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