01.04.2023

tabea koenig: die verlegerin von paris

nachdem die literarisch interessierte lizzie 1921 ihren mann verlassen hat, begegnet ihr die mutter in london nur mit ablehnung und unverständnis. die gelegenheit, ihren früheren hauslehrer nach paris zu begleiten, nutzt sie um dort zu bleiben und ein selbständiges leben zu führen. bald freundet sie sich mit der buchhändlerin silvie und deren freundin an und hilft den beiden in ihrem geschäft. so findet sie sich in einer liberalen, fortschrittlich denkenden literaturszene wieder. da trifft sie auf amélie – die beiden verlieben sich ineinander. im gegensatz zu den strengen regeln zuhause, fühlt sie sich hier frei, wirklich das zu tun, was sie will. engagiert mit viel fleiss macht sie ihren wunsch wahr, selbst als verlegerin tätig zu sein. zudem kommt sie einem gut gehüteten geheimnis auf die spur, das alles bisherige verändert.
ein fantasievoller roman führt uns in die französische hauptstadt, wo in jenen jahren beinahe alles möglich zu sein schien: freies denken, gleichgeschlechtliche liebe, tiefgründige diskussionen und nächtliche gelage. auf einem historischen hintergrund entfaltet sich eine geschichte, die so gewesen sein könnte. blumige und reichhaltige schilderungen dominieren diesen text, der zuweilen etwas gewagte sprünge macht und abenteuerliche zusammenhänge herstellt. uebersichtlich trotz der vielen personen, die sehr treffend beschrieben werden, liest sich das buch leicht und fängt die stimmung jener zeit in paris gut ein.

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