die relativ plötzliche unabhängigkeit
von mosambik löst viel unsicherheit aus. deshalb wird maria luisa
von ihren eltern mit zwölf jahren zu ihrer grossmutter nach portugal
geschickt. dort wird sie nicht nur als übergewichtige jugendliche,
sondern auch als rückkehrerin diskriminiert. ihre freundin tony ist
das gegenteil: schön, schlank und erfolgreich bei den jungs. doch
dann lernt maria luisa david kennen, der ihre liebe erwidert, sich
aber seiner dicken freundin schämt und sie vor seinen freunden zu
verstecken sucht. dies führt letztlich zu einer trennung, unter der
beide leiden. nachdem ihre eltern ebenfalls aus der ehemaligen
kolonie zurückgekehrt sind, lebt sie wieder bei ihnen. die sehnsucht
ihrer mutter nach dem früheren herrschaftlichen leben kann sie nicht
teilen, was zu konflikten im alltag führt. da sie david nie
vergessen kann, erforscht sie seine wege und sucht nach zufällig
aussehenden begegnungen. letztlich verlässt david frau und kinder,
um zu ihr zurückzukehren.
in diesem autobiografischen roman
überlagern sich einige themen und lassen das titelmotiv eigentlich
eher in den hintergrund treten. die geschichte einer nicht endenden
und zum schluss erfüllten liebe dominiert immer wieder die handlung
und lässt die grossen gesellschaftspolitischen umwälzungen jener
zeit eher etwas blass erscheinen. nicht ohne selbstironie beschreibt
die autorin treffend die gefühlswelt in diesem ungeliebten unmässig
dicken körper. ein sehr persönliches buch, das trotz der vielen
schwierigkeiten eine hoffnungsvolle handlung beinhaltet.
02.01.2024
isabela figueiredo: die dicke
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