kalmann, der noch kaum
aus seinem dorf gekommen ist, wird von seinem vater eingeladen, ihn
in amerika zu besuchen. mit ihm macht er sich am 6. januar 2021 auf den weg nach
washington dc. so gerät er nicht nur in die menge, die das capitol
stürmt sondern auch in die fänge des fbi. schnell wird er aber
wieder nach island zurückgeschafft, wo inzwischen sein grossvater
gestorben ist. während alle von einem natürlichen tod des alten
mannes ausgehen, meint nóe, sein internetfreund, es könnte durchaus
auch mord sein. so beginnt kalmann, der selbsternannte sheriff von
raufarhöfn, auf eigene faust nachzuforschen. als er grossvaters
ehemaligen kommunistischen parteikollegen erschossen in seinem haus
findet, ist dies ein weiteres indiz. die beiden waren nicht nur
kommunisten, sondern auch spione moskaus, die die radarstation der
us-armee auf dem berg heiðarfjall im fokus hatten. ein
amerikanischer tourist taucht auf und die ereignisse beginnen sich zu
überstürzen.
bestechend ist die liebevolle
beschreibung des titelhelden kalmann. der junge mann, der die schule
nur knapp bestanden hat, bewältigt das leben auf seine art
erfolgreich. eine fantasievolle, manchmal auch unwahrscheinliche
handlung liefert hier zwar verhalten, aber unmissverständlich auch
eine politische botschaft. der alltag in einem isländischen dorf,
die beziehungen der menschen und die unwägbaren einflüsse von
aussen machen das buch zudem zu einer bunten und spannenden lektüre.
30.01.2024
joachim b. schmidt: kalmann und der schlafende berg
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