mit
einer übermässig beschützenden mutter und einem vater, der
offiziell im ministerium für aussenhandel,
in wirklichkeit
aber für die staatssicherheit arbeitet, wächst klaus unter einer
strengen erziehung auf. er schreibt in autobiografischer form
an einen amerikanischen journalisten über
seine jugend in der ddr bis zum mauerfall 1989, an dem er
massgeblich beteiligt gewesen zu sein vorgibt. seine kindheit ist vor
allem geprägt durch den hygienewahn seiner mutter. in seiner
pubertät beherrschen ihn viele erotische phantasien und sexuelle
bedürfnisse, die immer wieder durch die von seiner mutter
vermittelten tabus gestört werden. später folgt seine mitarbeit bei
der staatssicherheit, in die er auf nicht ganz nachvollziehbare
weise gerät und
die ihm auch immer etwas fremd bleibt. in der entscheidenden nacht
gerät er
in die
volksmenge, die die oeffnung der grenze erfolgreich fordert und die
berliner mauer zu fall bringt.
das
buch beschreibt eine schwierige jugend in einem schwierigen umfeld,
pendelt zwischen satire und einer art realem drama. eigentlich leicht
zu lesen und trotz der manchmal etwas skurrilen
handlung immer irgendwie zu verstehen. der text macht eher einen jounalistischen als einen literarischen eindruck. auch das pendeln zwischen
spannung und langfädigen wiederholungen birgt etwas eigenartiges. eher bemühend sind die ganzen geschichten um seinen penis, die sich penetrant durch das ganze buch ziehen. für leute, denen die lebenssituation in der ddr völlig unbekannt
ist, bleibt die geschichte wahrscheinlich über längere strecken ein
rätsel.
26.02.2024
thomas brussig: helden wie wir
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