fatma bewohnt zurückgezogen mit ihrem
diener recep ein stilles, altes, langsam verfallendes haus. während
ihr verstorbener ehemann ein fortschrittlich denkender, weltoffener
wissenschaftler war, verharrt sie in ihrer eigenen zutiefst
konservativen welt. mit den aus istanbul anreisenden zwei enkeln
faruk und metin und der enkelin nilgün kommt den sommer über leben
ins haus. sie treffen auf jugendliche aus dem dorf, mit denen es
konflikte entlang der politischen lager gibt. die kommunisten haben
sich dem fortschritt verschrieben, die nationalisten halten es mit
der tradition und dem türkentum. die eher herrische fatma misstraut
allen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die jungen gerne ihr haus
abreissen und einen neubau errichten möchten. dazwischen steht der
nicht selten in loyalitätskonflikte geratende recep, der immer
wieder vermitteln muss. recep ist einer der ausserehelichen söhne
ihres verstorbenen mannes.
diese geschichte in der türkei der
frühen 1980er-jahre zwischen moderne und tradition wird aus der
ich-perspektive von verschiedenen personen erzählt. nicht nur die
etwas verworrenen familienverhältnisse sondern auch die politischen
polarisierungen bergen immer wieder neue konflikte. interessant sind
vor allem die beschreibungen der herrschaftsverhältnisse und der
politischen strömungen. das ganze ist etwas kompliziert geschrieben
und hat keine durchgehende handlung, was es mir schwer machte, bis
zum schluss dranzubleiben.
22.11.2024
orhan pamuk: das stille haus
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