sie hat ihren vater nie kennengelernt:
als er bei einem autounfall ums leben kam, war sie noch kein jahr
alt. erst später, als längst erwachsene frau, beginnt sie sich mit
dem hergang des unfalls zu befassen, will wissen, wer der andere, der
schuldige fahrer war. sie besucht den ort des tragischen ereignisses,
geht in alten zeitungsmeldungen und archiven hinweisen nach. immer
wieder scheint sie nicht mehr weiterzukommen, immer wieder öffnet
sich eine türe, trifft sie jemanden, der ihr weitere hinweise gibt.
schliesslich schafft sie es: sie findet die identität des
unfallverursachers heraus, jedoch ist er zu dem zeitpunkt bereits
gestorben. was sie von zeitzeugen erfährt, lässt ein unerwartetes
bild von diesem mann entstehen. gerne würde sie ihre mutter fragen,
weshalb sie so vieles verschwiegen hat, aber ihre mutter ist dement.
zum schluss liegen die tatsachen weitgehend offen, versöhnliche
gedanken und ruhe treten ein.
diese autobiografische geschichte über
das aufarbeiten eines familiengeheimnisses spricht vieles an. nicht
alles ist zentral, gedankensprünge und abrupte szenen- oder
zeitwechsel fordern einen beim lesen etwas heraus. viele
philosophische gedanken zu schuld und unschuld, leben und tod,
ersetzen eine durchgehende handlung, und dies, ohne dass die spannung
verloren ginge.
12.11.2024
zora del buono: seinetwegen
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