als
intelligenter, ruhiger und friedliebender junger mann wird joseph
1944 mit 17 jahren einberufen und an die ostfront geschickt.
dort erleidet
er eine erfrierung,
weshalb
ihm ein unterschenkel amputiert werden
muss.
im lazarett lernt er seine zukünftige frau kennen, mit der er später
fünf kinder hat. er wird verwalter eines erholungsheimes für
kriegsversehrte. ueber den krieg spricht er wie so viele andere, die
an der front waren, nicht. auch sonst ist er eher wortkarg —
seine grosse leidenschaft ist die literatur. dann kommt der tag, an
dem das heim modernisiert und der fokus auf sommergäste gelegt wird.
lieber nimmt josef den sozialen abstieg in kauf und kündigt seine
stelle, denn für diese veränderung will er nicht zur verfügung
stehen. so verlässt er mit seiner familie den glücklichen ort und
die kinder werden bei verwandten untergebracht. joseph, längst
witwer, heiratet eine andere frau, die den kindern eine gute
stiefmutter wird.
ein
sehr persönlicher text, in dem die autorin ihrem vater nachgeht, der
ihr durch seine schweigsamkeit immer etwas fremd
geblieben ist. ereignisse in
ihrer eigenen jugend, gespräche und erinnerungstücke lassen sie das
bild eines liebenswerten, in sich gekehrten mannes mit einem
ausgeprägten gerechtigkeitssinn zeichnen. gleichzeitig vermittelt
sie ein stück sozialer nachkriegsgeschichte. aus ihrer perspektive
geschrieben wird der berührende bericht sehr direkt.
12.01.2025
monika helfer: vati
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