als jahrelanger direktor der moskauer
krematorien ist pjotr nesterenko mit dem tod vertraut. quer durch
alle schichten der gesellschaft werden menschen unter seiner aufsicht
eingeäschert: normalverstorbene ebenso wie zum tode verurteilte
abweichler, spione, regimegegner und unschuldige. nun steht er selbst
unter anklage und muss sich einem ausgedehnten verhör durch einen
jungen und unerfahrenen leutnant der staatssicherheit stellen.
in diesem buch entlarvt der autor mit
viel sachkenntnis und sehr treffend das funktionieren eines
totalitären systems. wäre es nicht satire, würde sich der text
streckenweise wie eine gerichtsakte lesen. die machtmechanismen und
deren folgen werden schonungslos aufgedeckt, die unzulänglichkeiten
der akteure blossgestellt. trotz allem bleibt dem opfer die hoffnung,
was diesem roman auch etwas versöhnliches gibt.
03.01.2025
sasha filipenko: der kremulator
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