hinten im skagafjord lebt jón
magnússon, genannt ósmann. mit seiner seilfähre setzt er menschen,
tiere und waren über den fluss, lebt aber auch vom robbenfang. hier
gross geworden, hat dieser hünenhafte mann immer da gelebt.
ósmann ist aber auch philosoph, denker und dichter. seine hütte, die
ihm als rückzugsort und schutz vor regen, schnee und kälte dient
ist auch ein ort der gastfreundschaft, wo er seine fahrgäste mit dem
wenigen, was er hat, bewirtet. von schicksalsschlägen nicht
verschont, muss er mehrere seiner kinder zu grabe tragen, muss
zusehen, wie menschen ertrinken, die er nicht retten kann. mit
veränderungen und neuerungen, die seine heimat erreichen tut er sich
auch schwer. immer mehr setzt ihm die schwindende lebenskraft im
zunehmenden alter zu, was seinen entscheid reifen lässt, irgendwann
die erde zu verlassen.
die zu beginn des 20. jahrhunderts
handelnde biografische geschichte ósmanns wird aus der perspektive
eines nicht genauer definierten beobachters erzählt. im zentrum
stehen sein alltag, seine gedankenwelt und das harte leben in einer
gegend, in der die sommer kurz, die winter lang und unwirtlich sind.
neben der realität findet auch die welt der geister und mythen ihren
platz. die detaillierten beschreibungen von landschaft, witterung und
menschen berichten bildhaft vom harten leben im alten island und
tragen einen beim lesen in diese raue welt mit ganz besonderen
menschen.
08.06.2025
joachim b. schmidt: ósmann
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