komissar kosow wird als ermittler von
moskau nach ostrog, einer kleinen gesichtslosen stadt fernab der
zentren, entsandt. im dortigen kinderheim gibt es eine auffällige
häufung von selbstmorden. kosow soll herausfinden, wer die
jugendlichen dazu anstiftet. die örtlichen behörden haben bereits
einen täter dingfest gemacht. petka, ein junger mann, der ebenso
eine heimkarriere hinter sich hat, scheint mit seiner dna bei allen
fällen spuren hinterlassen zu haben. ihm wird unter folter ein
geständnis abgerungen. bei einem weiteren suizid wird seine dna
wieder gefunden – zu der zeit sass er jedoch in untersuchungshaft.
dies bringt die ganze beweislage ins wanken und gibt kosow, der immer
daran zweifelte recht.
was eigentlich wie ein krimi
daherkommt, ist nichts anderes als eine subtile satire über das
postsowjetische leben in russland. oft kann man zwischen den zeilen
lesen, was nicht eindeutig ausgesprochen wird oder werden darf. mit
den beschreibungen der zustände im kinderheim vermittelt der autor
dagegen unmissverständlich und sehr deutlich die unmenschlichen
verhältnisse, denen die elternlosen jugendlichen ausgesetzt sind.
ein meisterhaft komponierter roman, der einen ahnen lässt, wie die
machtmechanismen in jener gesellschaft funktionieren.
27.06.2025
sasha filipenko: der schatten einer offenen tür
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