ein fremder erscheint in einem dorf an
der atlantikküste. hier, wo kaum jemand unbekannter auftaucht, wird
er von allen beobachtet – das gibt zu reden für die leute. so
fremd ist lambert aber nicht: vor 40 jahren sind seine eltern und
sein bruder von einer bootsfahrt nicht mehr zurückgekommen. ein
unglück über das hier geschwiegen wird, weil es nicht hätte
geschehen müssen. lambert will die wahrheit darüber erfahren. dabei
kommt er auf die spur von michel, der von der leiterin des örtlichen
waisenhauses damals adoptiert wurde. als jugendlicher ist michel
eines tages ohne abschied weggegangen. langsam kommen einzelne
tatsachen zu tage, das schweigen der dorfleute beginnt zu bröckeln
und lambert beginnt zu begreifen, dass sein bruder damals überlebt
haben muss.
die geschichte wird aus der sicht einer
ortsfremden ornithologin erzählt, die hier forschungen betreibt. so
lässt sie den blick von aussen auf diese kleine eingeschworene
dorfgemeinschaft zu. fast wie in einem kriminalroman beginnen sich
einzelne fakten und erkenntnisse zu einem ganzen zu fügen. parallel
dazu erfährt man manches über die verhältnisse der leute
untereinander, über streitereien, lieben und abhängigkeiten. auch
wenn die handlung vielschichtig und spannend ist, überzeugt das buch
vor allem durch die eindrücklich bildhaften beschreibungen von
himmel, meer und landschaft.
14.08.2025
claudie gallay: die brandungswelle
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