26.12.2014

uwe timm: vogelweide

auf einer hallig in der nordsee hält sich christian eschenbach auf. nach seinem konkurs als unternehmer fand er hier eine anstellung, um die vogelpopulation zu dokumentieren und wetterdaten aufzuzeichnen. ein ruhiges einsames leben, in das die ankündigung seiner früheren geliebten anna bricht, die ihn besuchen will. in der kurzen zeit bis zu ihrer ankunft – kaum zwei tage – lässt er seine lebensgeschichte revue passieren. wie er und seine freundin selma das ehepaar ewald und anna kennengelernt und sich mit ihnen befreundet haben. wie anna und er eine liebesbeziehung angefangen haben, lange unentdeckt von den anderen beiden. nach dem eklat flüchtete anna nach amerika und selma beginnt mit ewald eine beziehung und zieht zu ihm.
in dieser komplexen beziehungsgeschichte wird kaum etwas ausgelassen. die modernen und fortschrittlich denkenden, erfolgreichen menschen bleiben zum teil grosszügig und tolerant, dann wiederum verstricken sie sich in neid, eifersucht und egoismus.
trotz der brillanten dialogführung ist das buch nicht einfach zu lesen, abrupt wechseln schauplätze und die figuren scheinen mir mit ihrem wohlstand und erfolg etwas überzeichnet.

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