27.08.2016

didier eribon: rückkehr nach reims

der autor, heute ein französischer intellektueller und soziologieprofessor, wächst in einer armen arbeiterfamilie in reims auf. es ist schon ausserordentlich, dass er nicht – wie in diesem milieu üblich - mit 14 jahren die schule verlässt, um in der fabrik zu arbeiten, sondern das gymnasium besucht. um seine studien- und berufsziele zu verwirklichen, aber auch um endlich seine homosexualität zu leben, trennt er sich früh vollständig von seiner familie und geht nach paris.
nach dem tod seines vaters kehrt er zum ersten mal zurück zu seiner mutter und muss feststellen, dass seine familie, die bisher immer kommunistisch gewählt hat, sich nun dem front national zuwendet.
die eher knapp gehaltene biografie bildet den hintergrund für eine fundierte und reflektierte analyse der gesellschaftlichen gegebenheiten im heutigen frankreich. ein anspruchsvolles buch mit einem komplexen vokabular, das dem lesenden trotzdem einen verständlichen einblick in die sozialstruktur der französischen gesellschaft gibt.

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