22.03.2018

lukas hartmann: die seuche

vor dem hintergrund der grossen pestepidemie im 14. jahrhundert wird die geschichte von hanna erzählt. sie verlässt nach dem tod ihrer grossmutter ihr haus und geht in den wald, um den menschen und damit der ansteckungsgefahr auszuweichen. unterwegs trifft sie auf einen zug von büssern, die mit gebeten und selbstgeisselungen versuchen, der krankheit zu entgehen. hanna merkt aber bald, dass dies nicht ihr weg ist. von ihrer grossmutter weiss sie viel über heilkräuter und salben. bald wird sie bei einem patrizier in der stadt angestellt, um dessen pestkranke frau zu pflegen.
dazwischen stehen immer kurze texte über das sterben einer drogenabhängigen, eines bluters und einer afrikanischen familie an aids. dieser blick auf die parallelen zur heutigen zeit zeigt auf, wie wenig die stigmatisierung von und der umgang mit infektiösen, tödlich kranken sich geändert hat.
ein dichter roman, der in eine dunkle zeit eintaucht und bildhaft und stark diese gesellschaft der verlorenen beschreibt. die mitreissenden schicksale der einzelnen menschen bewegen einen beim lesen stark.

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