25.08.2019

lea singer: anatomie der wolken

caspar david friedrichs wolkenbilder zeugen von seiner einzigartigen fähigkeit als maler. trotz des beginnenden ruhms bleibt er jedoch sich selbst und nur seiner kunst verbunden, hat ein bescheidenes, zeitweise etwas unsicheres auftreten und legt keinen wert auf aeusseres. ganz anders als goethe, der zu jener zeit schon sehr angesehen ist und in gehobenen gesellschaftlichen kreisen verkehrt. doch goethe – der sich mit den wolken wissenschaftlich beschäftigt – scheint mit den bildern friedrichs wenig anfangen zu können. so bleibt auch die begegnung der beiden eher befremdlich.
der an ein mögliches historisches ereignis angelehnte roman versucht die lebens- und gedankenwelt der damaligen zeit abzubilden. die enorme dichte an fakten und geschichtlichen ereignissen lässt eine mögliche handlung fast völlig verschwinden. das macht das lesen schwierig, genau so wie die kurzatmige sprache mit überdurchschnittlich vielen unvollständigen sätzen und satzellipsen, die den lesefluss stören.

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