17.04.2020

angelika waldis: ich komme mit

zu beginn dreht sich lazys leben um elsie: der junge student ist verliebt und glücklich mit ihr. doch dann wird er schwer krank, die beziehung der beiden zerbricht. vom spitalaufenthalt wieder zuhause, trifft er auf vita, die alte frau aus dem oberen stockwerk. zunächst beginnt sie für den erschöpften lazy zu sorgen, lädt ihn zum essen ein und später nimmt sie ihn ganz in ihre wohnung auf. hier beginnt eine ausserordentliche freundschaft zwischen zwei menschen, die beide den tod in erreichbarer nähe wähnen. gemeinsam begeben sie sich auf eine reise zu einem ausgrabungsort in der türkei, der für lazy eine grosse bedeutung hat. mit letzter kraft kehren sie zurück. und nun beginnen sie ihre letzte reise zu planen, von der es keine rückkehr geben soll.
es braucht einen moment, bis der roman fahrt aufnimmt, dann aber wird er immer intensiver und berührender. die freundschaft zwischen den beiden hat viel farbe, humor und trauer, die immer wieder schnell und unmittelbar wechseln. ich war beim lesen so intensiv dabei, dass ich immer wieder plötzlich lachen musste oder es mir tränen in die augen trieb. den fragen um kranksein und sterben wird hier auf eine meisterhafte und unkonventionelle weise nachgegangen.

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