der berühmte violonist hat seit langem
das foto des hauses seiner urgrosseltern neben seinem schreibtisch.
auf einer konzertreise nach berlin steckt er es mit der absicht ein,
zu dieser adresse zu gehen, um sich den ort einmal anzusehen. dies
ist der anfang seiner familiengeschichtlichen nachforschungen. selbst
in durban geboren und in london aufgewachsen findet er grosseltern
und urgrosseltern in irland und deutschland. in der weitverzweigten
verwandtschaft gibt es wohlhabende juden, die vor den nazis flüchten
müssen, aber auch wehrmachtsangehörige, die karriere machen und mit
hitler zu tische sitzen. in südafrika finden sich apartheidsgegner
aber auch unterstützer dieses systems. sein irischer urgrossvater
wandert wegen der grossen armut nach england aus, von wo er sich als
soldat verdingt und so letztlich nach südafrika kommt. aus all dem
zeichnet daniel hope zusammen mit der co-autorin susanne schädlich
ein exemplarisches panorama von migration im 20. jahrhundert.
diese spannende und sehr persönliche
geschichte, beschreibt viele seiner vorfahren mit ihren persönlichen
stärken und schwächen. eine akribische suche nach zeugnissen und
dokumenten hilft ihm, sich ein bild einiger seiner verstorbenen
familienmitglieder zu machen. bei anderen ist er auf beschreibungen
von noch lebenden verwandten oder auf vermutungen angewiesen. einen
teil des buches widmet er auch seinen kindheits- und
jugenderinnerungen, seinem aktuellen leben und seiner momentanen
konzerttätigkeit. der vergangenheit stellt er so die gelebte
gegenwart entgegen. ein interessantes buch – illustriert mit
fotografien – in dem daniel hope auch viel von sich selbst
preisgibt.
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