die
ganze geschichte ist im milieu der «reichen und schönen» im
heutigen zürich angelegt. millvina liegt auf dem sterbebett in einer
schönheitsklinik, dieser letzte eingriff war zuviel. ihre tochter
mildred nötigt ihren mann viktor mehr oder weniger dazu eine
psychotherapie zu machen. viktor, der gar keine lust darauf hat,
sondern sich lieber seinem hobby, der laienschauspielerei, zuwendet,
gewinnt seinen freund oskar dafür: stellvertretend für ihn soll er
die therapiestunden besuchen. doch es dauert nicht allzu lange und
der zufall will, dass dieses konstrukt auffliegt: ein abend
absoluter dramatik entwickelt sich.
der
roman hat das zeug zu einer bitterbösen karikatur dieser
gesellschaft der neureichen. teuerste attribute werden hier zur schau
gestellt, exklusivste markenartikel sind die kulisse, gegenseitiger
neid und unehrlichkeit beherrschen das feld. was zu beginn amüsant
und kurzweilig daherkommt, verliert bald über weite strecken an
komik und spannung, erst gegen schluss nimmt die handlung wieder
fahrt auf. schliesslich macht aber die bestechend reiche und virtuose
sprache das lesen zur freude und lässt die längen in den
hintergrund treten.
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