04.06.2020

thomas müller: die todgeweihte

wenige jahre vor dem grossen erdbeben zu basel: die jüdische federhändlerin saphira, die bei ihrem vater wohnt, führt ein gutes und glückliches leben. ihr herz schlägt für den etwas scheuen tam, den sohn des bürgermeisters, der auch ihr sehr zugetan ist. tam bittet seinen draufgängerischen freund christian, seiner geliebten eine botschaft zu übermitteln, doch dieser verführt saphira. in diesen tagen bricht die pest aus. tams vater bringt durch intrigen das volk dazu den juden die schuld für die epidemie zuzuweisen: sie werden zusammengetrieben und bei lebendigem leib verbrannt. saphira wird im letzten moment durch tam gerettet. gemeinsam flüchten sie, um das versprechen, das saphira ihrem vater auf dem totenbett gegeben hat, zu erfüllen.
eine ziemlich abenteuerliche geschichte, die vieles über die mittelalterlichen lebensumstände berichtet. so stellt der leicht zu lesende roman einen ganz besonderen geschichtsunterricht dar. die dramatische handlung ist spannend bis zur letzten seite und gibt einen einblick in die lebensumstände jener zeit. religiöse elemente und ethische werte werden einer gewalttätigen und rauhen gesellschaft gegenübergestellt und fragen von schuld, sühne und vergebung werden zu zentralen elementen.

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