eric ist der uneheliche sohn, den seine
mutter in die ehe mitbringt. mit seinem jüngeren halbbruder ben
teilt er das zimmer in dem haus, in dem auch sein grossvater wohnt.
zu seinem stiefvater hat er kein wirkliches verhältnis und sein
kleiner halbbruder nervt ihn oft. seine jugendliebe eva, wohnt zwei
häuser weiter, wird aber später in ein internat geschickt und er
sieht sie nie wieder. eric wird ein erfolgreicher komponist für
filmmusik. später als ihn seine frau verlässt, nimmt er sich eine
auszeit und geht nach kalifornien. dort erreicht ihn ein
kompositionsauftrag zu einem film, den sein halbbruder finanziert.
erst zögernd lässt er sich darauf ein und wird dadurch mit der
geschichte seiner jugend konfrontiert, mit der er abgeschlossen zu
haben meint.
gekonnt erzeugt der autor mit eher
wenig handlung eine spannung, der man sich beim lesen kaum entziehen
kann. die sozialen verhältnisse sind ebenso anschaulich und
einfühlsam beschrieben, wie erics innere einsamkeit, seine träume
und suche nach identität. die zentrale frage nach dem leiblichen
vater, die immer wieder aufkommt, begleitet ihn bis zum ende des
buches. mit verhaltenem humor sind orte und menschen sehr treffend
dargestellt und ergeben eine mischung aus teenagerleben, ländlicher
idylle und unterschiedlichen sozialen bedingungen, die aus dem roman
ein besonderes zeitzeugnis machen.
11.04.2021
silvio blatter: eine unerledigte geschichte
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