06.04.2021

thomas hettche: herzfaden

nach einer vorstellung der augsburger puppenkiste wagt sich eine neugierige 12-jährige durch eine türe und gelangt so auf einen dachboden, wo sie auf verschiedene marionetten trifft. dort ist auch die tochter des gründers dieses theaters. diese beginnt dessen geschichte zu erzählen: wie alles während des zweiten weltkrieges begann und wie bombardierungen alles zerstörten. dank dem engagement einiger menschen glückt ein neubeginn. für die menschen im nachkriegsdeutschland wird die puppenkiste eine wichtige institution.
ueber die lebendige erzählweise taucht man schnell in die geschichte ein. es fasziniert nicht nur der elan und die zielstrebigkeit, mit der dieses theater gegründet wird, sondern auch die verbundenheit und begeisterungsfähigkeit der menschen, die ein solches projekt mit wenig ressourcen und viel phantasie zustande bringen. sehr zentral und berührend sind die beschreibungen der lebensumstände während des krieges aus der sicht eines kindes. so erfährt man aus einer ganz speziellen optik über widerstand, bombardierungen, verlust und ueberleben an einem ort, an dem es eigentlich kaum noch etwas gibt und wie wichtig dabei auch das aufleben eines kulturellen angebotes ist.

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