maria, das vierte kind einer armen
familie, wird von der alleine lebenden bonaria aufgenommen, wird
quasi zu ihrem adoptivkind. schnell fühlt sich maria geborgen und
wohl im neuen haus und entwickelt sich zu einer fleissigen tochter
und guten schülerin; mit ihrer neuen mutter hat sie ein vertrautes
und gutes verhältnis. bonaria geht hin und wieder nachts aus dem
haus und kehrt dann oft erst gegen den morgen zurück. sie ist eine
accabadora, eine sterbeamme, die es in der tradition sardiniens bis
mitte des 20. jahrhunderts gegeben haben soll: frauen, die den in
agonie liegenden sterbenden die leidenszeit verkürzten. alle im dorf
wissen davon, nur maria nicht. als sie es erfährt, verlässt sie
bonaria und kehrt erst zurück, um sie zu pflegen als diese im
sterben liegt.
subtil erzählt die autorin die
geschichte um dieses schwierige thema einer besonderen art von
sterbehilfe. der gesellschaftliche konsens über etwas, das streng
juristisch nicht sein darf, das aber allen bekannt ist und über das
niemand öffentlich redet, beleuchtet eine ganz spezielle tradition.
die bodenständige handlung kontrastiert den ethischen diskurs auf
eine ganz besondere weise und eröffnet ein ganz besonderes
leseerlebnis.
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