als der berühmte
schriftsteller lopes macieira bei einer lesung vor versammeltem
publikum von edmundo, seinem besten freund, aus nächster
nähe erschossen wird, wird schnell über die hintergründe dieser
tat spekuliert. den meisten scheint eifersucht das naheliegendste
motiv. lopes macierias frau mariza war schon lange in die vereinigten
staaten weggezogen. matilde, edmundos frau, verkehrte regelmässig im
haus des schriftstellers, was den leuten in der stadt natürlich
nicht entging und zu klatsch und gerede führte. seinem status als
wichtigster vertreter der literatur des landes entsprechend wird sein
leichnam öffentlich aufgebahrt. politiker setzen sich mit der
anordnung eines staatsbegräbnisses in szene. doch da kehrt seine
ehefrau mariza zurück und findet ein testament, das eine ganz andere
art der bestattung vorsieht.
was wie ein krimi beginnt entwickelt
sich schnell zu einem beziehungsdrama und einem gesellschaftsroman.
nicht nur die komplizierten verhältnisse der beiden ehepaare,
sondern auch das funktionieren des kleinstädtischen milieus in
dieser abgeschlossenen inselgesellschaft könnten treffender und
spannender nicht beschrieben werden. mit witz und auch etwas
sarkasmus wird am beispiel des verhaltens einzelner beteiligten
überdeutlich veranschaulicht, wie es überall immer wieder die
gleichen menschlichen verhaltensmuster gibt.
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