15.11.2022

paolo cognetti: das glück des wolfes

immer wieder zieht es fausto in ein kleines bergdorf in den italienischen hochalpen. nach der trennung von seiner frau verbringt er dort einen ganzen winter, arbeitet als koch in einem saisonrestaurant. hier lernt er silvia kennen, mit der er eine beziehung beginnt. im frühling fährt er nur kurz zurück nach mailand, um seine wohnung zu verkaufen. den sommer über kocht er für die waldarbeiter, während silvia auf einer berghütte im monte-rosa-massiv arbeitet. er kann sich ein gemeinsames leben hier in diesem dorf vorstellen, sie aber zieht es im herbst wieder hinunter in die stadt. er kann sie nicht vergessen und träumt von einem gemeinsamen leben hier oben.
alleine die schilderung der natur im verlauf der jahreszeiten lohnt sich, das buch zu lesen. mit einer ruhigen, bildreichen sprache lässt uns der autor in diese wunderbare gegend eintauchen. mit gut beobachteten details zeichnet er ein liebevolles bild der leute im dorf und des jungen glücks der beiden zugewanderten. die dramatik der wetterphänomene und naturschauspiele sind ebenso zentral wie die begegnung von fausto und silvia. trotz oder vielleicht auch wegen des philosophischen tiefgangs leicht und schön zu lesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen