19.12.2022

giorgio bassani: der reiher

edgardo limentani lebt auf seinem landgut, einem alten familienbesitz, dem die wirren des faschismus und die darauffolgenden gesellschaftlichen veränderungen etwas zugesetzt haben. auch er selbst findet sich in dieser neuen ordnung, die einen verlust seines status mit sich bringt nicht zurecht. seine frau langweilt ihn, zu seiner kleinen tochter hat er nicht wirklich einen zugang. er entflieht seinem alltag, indem er in die berge auf die jagd geht. die absicht bei dieser gelegenheit seinen neffen ulderico zu treffen, verunsichert ihn. ihr verhältnis trübte sich massiv, als dieser sich den faschisten angeschlossen hatte. er trifft aber nur auf die frau uldericos, die ihn mit ihrer leichten anzüglichkeit verunsichert. als er sich wieder auf die heimfahrt macht, weiss er, dass er all dem ein ende setzen muss.
in einer reich bebilderten sprache lässt uns giorgio bassani in die nachkriegszeit italiens eintauchen und deren umwälzungen erahnen. es ist ein buch, das nicht nur über einen schwierigen lebensentwurf berichtet, über die mangelnde fähigkeit mit veränderungen umzugehen und daran zu scheitern, sondern auch über die stimmung im land nach dem ende des faschistischen regimes.


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