immer wieder ist er unterwegs, um in
altpapier-containern nach büchern, nachlässen und dokumenten zu
stöbern. er sucht nach historischen schriften und sammlungen von
briefen, die ihm als quelle für seine schriftstellerische arbeit
dienen. aber auf diesen streifzügen könnte er auch zu den
armutsbetroffenen und obdachlosen gezählt werden, deshalb hält er
sein tun vor allen geheim. je bekannter der autor selbst wird, desto
mehr fürchtet er erkannt zu werden. nur seine freundin, mit der er
eine nicht immer einfache beziehung pflegt – sie trennen sich
mehrmals und kommen wieder zusammen – weiss von seinem geheimnis.
mit zunehmendem alter wird die liebe zu ihr grösser und die
beziehung ausgeglichener. die ausflüge werden jedoch schwieriger:
das radfahren und das eintauchen in die grossen container erfordert
kraft, die langsam weniger wird.
der biografisch angelegte roman hat
eine stark philosophische komponente. seine realitätsbezogenen
reflexionen und seine sicht auf seine arbeit sind sehr persönlich
und man fühlt sich beim lesen beinahe wie ein naher freund. ein sehr
reifer text, der auch gedanken über ein allfälliges ende seiner
schriftstellerischen arbeit durchscheinen lässt. ein gedanke, den
ich verstehen kann, der mir als leser aber nicht gefällt.
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