in ihren mädchenträumen wünscht sich
luisa, später einmal ihren stiefvater bob zu heiraten. jung zieht
sie von zuhause aus und hat später zwei kinder aus zwei ehen, die
aber bei ihren vätern leben. als bob viele jahre später unvermutet
bei ihr auftaucht, beginnt nicht nur eine beziehung, sie ziehen auch
zurück ins dorf ihrer herkunft. bob hat aber auch eine dunkle seite:
er bricht auf nächtlichen ausflügen zum diebstahl in anderer leute
häuser ein. dabei wird er einmal überrascht und erschossen. ueber
dieses als unfall eingestufte ereignis wird im dorf fortan
geschwiegen. später begegnet luisa ferdinand, dem mörder ihres
mannes und beginnt sich ihm zu nähern. doch da gibt es widerstand
von ferdinands sohn anton, den sie erst nach längerer zeit
überwinden kann um bei den beiden einzuziehen. nach der anfänglichen
euphorie stellt sich der alltag ein: ferdinand ist ein schweigsamer,
schwer zu deutender mensch. das gemeinsame leben gestaltet sich immer
schwieriger bis sie sich letztlich wieder trennen. luisa bleibt
immer eine latent unzufriedene suchende.
die trotz allem irgendwie faszinierende
handlung liefert der geschichte nur das gerüst. der roman spricht
viele themen an: verlassen der kinder, beziehungsstress und
einsamkeit sind nur einige davon. als aussenstehender betrachter
beschreibt der autor schuldgefühle, interpretationen, projektionen
und vieles mehr, das luisas leben beherrscht. unkommentiert schildert
er ihre emotionen und vermeidet damit jede wertung. der bann, den
dieses buch beim lesen auszulösen vermag, ist nicht nur der schönen
sprache und dem gut fliessenden text geschuldet, sondern auch der
einzigartigen einfühlung in diese gedankenwelt.
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