die nachbarskinder kennen sich schon
von klein auf. beim gemeinsamen spiel äussert jannis den wunsch,
gretas bruder zu sein. als jugendliche verlieben sie sich ineinander.
doch sie dürfen kein paar sein, weil sie – was sie lange nicht
wissen – geschwister sind. jannis geht in die stadt um dort das
gymnasium zu besuchen, greta ins hinterste dorf im tal, ihrer
grosstante zu helfen, die ausgesetzten kindern ein zuhause bietet.
aber immer wieder reist greta für ein paar tage weg. sie fährt zu
jannis in die stadt. ihre liebe, ihr verlangen bleibt gegenüber den
anderen ein geheimnis.
in einer sphärisch anmutenden sprache
wird hier die geschichte dieser zwei jungen menschen erzählt in der
die handlung oft nur zu erahnen ist. der weitgehende verzicht auf das
wort «und», wie auch die komplexen satzkonstruktionen mit der darin
oft ungewohnten stellung des subjekts erzeugen einen ganz eigenen
lesefluss, dem zu folgen eine hohe konzentration erfordert. ein
literarisches erlebnis ganz besonderer art tut sich in diesem buch
auf, das mir sicher lange in erinnerung bleiben wird.
09.12.2024
sarah kuratle: greta und jannis
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