09.12.2024

sarah kuratle: greta und jannis

die nachbarskinder kennen sich schon von klein auf. beim gemeinsamen spiel äussert jannis den wunsch, gretas bruder zu sein. als jugendliche verlieben sie sich ineinander. doch sie dürfen kein paar sein, weil sie – was sie lange nicht wissen – geschwister sind. jannis geht in die stadt um dort das gymnasium zu besuchen, greta ins hinterste dorf im tal, ihrer grosstante zu helfen, die ausgesetzten kindern ein zuhause bietet. aber immer wieder reist greta für ein paar tage weg. sie fährt zu jannis in die stadt. ihre liebe, ihr verlangen bleibt gegenüber den anderen ein geheimnis.
in einer sphärisch anmutenden sprache wird hier die geschichte dieser zwei jungen menschen erzählt in der die handlung oft nur zu erahnen ist. der weitgehende verzicht auf das wort «und», wie auch die komplexen satzkonstruktionen mit der darin oft ungewohnten stellung des subjekts erzeugen einen ganz eigenen lesefluss, dem zu folgen eine hohe konzentration erfordert. ein literarisches erlebnis ganz besonderer art tut sich in diesem buch auf, das mir sicher lange in erinnerung bleiben wird.

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