18.09.2025

giovanni orelli: der lange winter

ein langer winter bestimmt das leben im bergdorf, tief verschneit sind die strassen, das leben steht beinahe still. die angst vor einem lawinenniedergang ist überall spürbar. ein nachbardorf wird verschüttet und auch die eigene zufahrtsstrasse wird unpassierbar, so dass die menschen aus der luft mit lebensmitteln versorgt werden müssen. die regierung verlangt die evakuation. während die jungen eine bessere zukunft sehen und schnell damit einverstanden sind, können die alten sich nicht vorstellen, das dorf zu verlassen, geben aber schliesslich nach. alle ziehen mit dem gesamten viehbestand hinunter in die ebene, wo sie bei verwandten und bekannten unterkommen und in eine ungewisse zukunft blicken. doch die ersten überlegen schon eine rückkehr im frühling.
in einer schlichten, aber bildhaften sprache vermittelt der autor den eindruck dieser landschaft und präzis beschreibt er das leben der dorfgemeinschaft. generationenkonflikte und persönliche beziehungen bestimmen im alltag die schwierigen entscheidungen. das buch ist ein stück geschichte über die abwanderung aus der alpenregion. alles kommt beim lesen eindrücklich nahe und hinterlässt ein bild über das schicksal, die heimat zu verlieren.

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