ein langer winter bestimmt das leben im
bergdorf, tief verschneit sind die strassen, das leben steht beinahe
still. die angst vor einem lawinenniedergang ist überall spürbar.
ein nachbardorf wird verschüttet und auch die eigene zufahrtsstrasse
wird unpassierbar, so dass die menschen aus der luft mit
lebensmitteln versorgt werden müssen. die regierung verlangt die
evakuation. während die jungen eine bessere zukunft sehen und
schnell damit einverstanden sind, können die alten sich nicht
vorstellen, das dorf zu verlassen, geben aber schliesslich nach. alle
ziehen mit dem gesamten viehbestand hinunter in die ebene, wo sie bei
verwandten und bekannten unterkommen und in eine ungewisse zukunft
blicken. doch die ersten überlegen schon eine rückkehr im frühling.
in einer schlichten, aber bildhaften
sprache vermittelt der autor den eindruck dieser landschaft und
präzis beschreibt er das leben der dorfgemeinschaft.
generationenkonflikte und persönliche beziehungen bestimmen im
alltag die schwierigen entscheidungen. das buch ist ein stück
geschichte über die abwanderung aus der alpenregion. alles kommt
beim lesen eindrücklich nahe und hinterlässt ein bild über das
schicksal, die heimat zu verlieren.
18.09.2025
giovanni orelli: der lange winter
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