03.09.2025

bryan washington: dinge an die wir nicht glauben

ben und mike leben seit vier jahren in houston als paar zusammen. aber sie sind sich ihrer liebe nicht mehr so sicher. immer wieder haben sie konflikte, bei denen die fetzen fliegen und die jedes mal mit einer versöhnung im bett enden. die nicht einfachen familienverhältnisse der beiden beeinflussen sie immer wieder. bens eltern leben getrennt, die von mike haben den damals 19-jähringen bei ihrer heimkehr nach japan in amerika zurückgelassen. als mike von der schweren krankheit seines vaters erfährt, entscheidet er sich zu ihm zu fahren, um ihn bis zum tod zu pflegen. am tag vor seiner abreise kommt mikes mutter, die resolute mitsuko, aus tokio zu besuch. so bleibt sie mit ben, den sie bisher nicht kannte, in der wohnung zurück. durch gegenseitiges erzählen lernen beide mike auf eine andere weise zu sehen.
ein erfrischender roman in einer ganz eigenen direkten und unkomplizierten sprache, der diese spannende und tiefgründige geschichte erzählt. auf ihre art leicht daherkommend, vermittelt sie gleich mehrere bilder. vor dem hintergrund einer multikulturellen gesellschaft mit sehr unterschiedlichen wertehaltungen werden etliche beziehungsmuster porträtiert. angenehm realistisch versteigt sich der autor nicht in sich anbietende psychologische clichés, sondern führt die handlung realistisch und bodenständig weiter. das offene ende lässt einen aus eigener fantasie eine fortsetzung ausdenken.

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