30.09.2025

charles lewinsky: andersen

als embryo erlebt der spätere jonas seine wiedergeburt. bewusst nimmt er alles wahr. zudem kann er sich an sein vorheriges leben erinnern, in dem er in einem totalitären system verhöre führte und auch vor folter nicht zurückschreckte. nun will er ein besserer mensch werden. nach der geburt muss jonas sehr aufpassen, sich nicht zu verraten; er muss sich an die entwicklungsschritte eines kleinkindes halten um nicht aufzufallen. sein ziel ist, sich möglichst früh von seinen eltern abzusetzen um seine vergangenheit im früheren leben zu erforschen. das braucht etwas geduld, aber nach 12 jahren ist es soweit. jonas verlässt seine eltern und bleibt für diese verschwunden. selbst ist er nun auf der suche nach seiner damaligen familie und trifft dabei auf seinen inzwischen etwa gleichaltrigen enkel. es ist das erste mal, dass er jemanden zum freund haben will. das ganze endet jedoch nicht gut.
aus der perspektive des kindes jonas und des vaters arno wird dieser fantasievolle roman erzählt. spannend, grotesk aber auch tiefsinnig entwickelt der autor eine abenteuerliche handlung, die abgründe menschlichen verhaltens ebenso auftut, wie sie alltägliche szenen des familienlebens beschreibt. immer wieder wechseln sich lustig humorvolle kapitel mit eher gruseligen abschnitten ab. das buch bleibt durchgehend spannend, das ende zieht sich dann jedoch etwas hin. die geschichte hat aber auch eine moral und zeigt den unlösbaren konflikt zwischen dem bösen und dem guten auf.

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