20.11.2014

jakob arjouni: chez max

2064 besteht die welt aus nur noch zwei herrschaftsbereichen. der wohlhabende eurasisch-amerikanische teil, der von einem 60'000 kilometer langen unüberwindlichen zaun vom rest der welt getrennt ist. dort herrschen armut, anarchie, seuchen und gewalt. im reichen teil funktioniert nichts ohne genaue regeln, systematische ueberwachung und kontrolle. „chez max“ ist ein deutsches restaurant in paris, das lediglich als tarnung für den ashcroft-mann max dient. die ashcroft-behörde, benannt nach dem seinerzeitigen us-justizminister, ist das zentrum der gesamten ueberwachung und kontrolle der bevölkerung. noch weitere sicherheitseinrichtungen sorgen für das wohl der menschen, was nicht immer unproblematisch ist. aber auch innerhalb seiner organisation hat max einen schwierigen partner.
eine einzigartige, aber auch beängstigende vision über die welt in fünfzig jahren, witzig, mit unendlicher fantasie und feinem, aber unerbittlichem sarkasmus geschrieben. was heute in unserem realen leben in ansätzen sichtbar ist, wird hier auf eine sensationelle art überzeichnet und damit auch karikiert. in einem zug ohne unterbrechung zu lesen.

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